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Hinweis: Die offizielle Seite der Gemeinde Eichwalde ist:
WWW.Eichwalde.de


Hier wird kurz Eichwaldes Geschichte dargestellt unter Verwendung eines Textes vom ehemaligen Ortschronist Reiner Brandhorst. Die Geschichte Eichwaldes (das Gesamtwerk mit Bildern) kann über den Heimatverein käuflich erworben werden.


Eichwalde wurde mit einem Generalparzellierungsplan aus der Taufe gehoben. Eine wichtige Rolle spielte hierbei der Haus- und Grundbesitzer-Verein Eichwalde. Er wurde bereits am 3. Oktober 1892 gegründet. Fabrikanten, Handwerksmeister, Gewerbetreibende und Angestellte siedelten als erste an. Dieser Personenkreis bestimmte für längere Zeit auch die Struktur der Gemeinde.
Die erste neuerrichtete Gaststätte war das "Schwedische Blockhaus". Der Bahnhof an der Waldstraße mit seinem Ausflugsverkehr brachte mit der Gründung der Gemeinde weitere Gaststätten am Wege nach Schmöckwitz. An der Eisenbahnhaltestelle war "Wittes Waldschlößchen" (H.- Heine-Allee 1). Am Hausfries war noch bis 1987 zu lesen: "Hier können Familien Kaffee kochen". In der Gosener Straße 12/13 bzw. 24 befanden sich "Wiechers Gesellschaftshaus" und das "Waldidyll".
Heinz Rein schrieb 1948 in seinem Buch "Finale Berlin":
"Eichwalde, an der Vorortbahn vom Görlitzer Bahnhof nach Königs Wusterhausen gelegen, ist das Produkt einer Gründung, entsprungen den Hirnen von Kaufleuten und Grundstücksspekulanten. Es gibt hier keine Tradition und keine Überlieferung, entscheidend war einzig die günstige Verkehrslage und die Nähe der Großstadt. Die Anlage des Ortes geschah nach einem vorgefaßten Plan, der nicht in die Luft hinein projiziert wurde, sondern den kühlen rechnenden Geist seiner Gründer verriet".

Der Generalparzellierungsplan ging von einer vorwiegend schachbrettartigen Aufteilung und Bebauung der Gemeindefläche aus. Das östliche Gelände der Gemeinde sollte mit strahlenförmig vom Sieges-Platz (Standort des Wasserturmes) abgehenden Straßen gegliedert werden. Im Ortsbereich bestanden zwei Bahnübergänge: im Zuge der Wald- und Mozartstraße. Ein weiterer Bahnübergang für forstwirtschaftliche Zwecke bestand bis 1898 im Grünauer Forst 1,1 km nördlich der Waldstraße.
In der Planung waren repräsentative Plätze festgelegt, wie sie heute noch bestehen. Eine Ausnahme bildet nur der geplante König-Franz-Platz an der Kreuzung Tschaikowski-/ Zeuthener-/ Hermannstraße. Er wurde nicht angelegt.

Bei Gründung der Gemeinde 1893 bestanden bereits einige Straßen und Wege:
-     die Verbindungsstraße vom Bahnhof Schmöckwitz (Standort Waldstraße ) im Zuge der Wald- und Gosener Straße nach Schmöckwitz sowie nach Schulzendorf;
-     die Zeuthener Straße, die als Kreis-Chaussee nach Königs Wusterhausen bereits 1891 gepflastert wurde;
-     die Lindenstraße als Abfuhrstrecke von der Eichwalder Ablage;
-     das Kirch-Gestell als Verbindung des Gutes Radeland mit Schmöckwitz,
-     der Radelandweg/die Grünauer Straße als Verbindung Grünau - Zeuthen.
An der westlichen Gemeindegrenze bestanden bei der ursprünglichen Planung nur zwei Verbindungsstraßen nach Westen - die Waldstraße nach Schulzendorf und die Wilhelm-Busch-Straße zu einem von Kahle Horst (von der Verlängerung der Waldstraße aus) nach Zeuthen führenden Weg.
Als Vorlauf für die Bebauung Eichwaldes wurde der Verlauf des Plumpengrabens 1892 reguliert. Er schlängelte sich ursprünglich nach Unterführung der Eisenbahnstrecke nördlich der Waldstraße durch Eichwalde bis zum Knick zwischen Schmöckwitzer- und Mozartstraße. Südlich der Rosen-Apotheke ist ein kleiner Teich als Rest des ehemaligen Verlaufes noch zu sehen.
In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg wurden wichtige Objekte der Infrastruktur errichtet und Provisorien abgelöst.
Der Personenbahnhof wurde von der Waldstraße in die jetzige, zentralere Lage verlegt. Seine Inbetriebnahme erfolgte am 30. Juni 1898, 24,00 Uhr. Die Güterverkehrsanlagen wurden zum 1. April 1906 fertiggestellt.
Die provisorische Schule in der Gosener Straße 16 wurde durch den Neubau in der Bahnhofstraße 80 zum 21. Oktober 1899 abgelöst. Die Gemeindeverwaltung war zuerst in einem Wohnhaus in der Heinrich-Heine-Allee 8 untergebracht. Am 28./29. März 1906 zog sie in das neue Gebäude in der Grünauer Straße 49. Das alte Depot der Freiwilligen Feuerwehr wurde 1898 in der Bahnhofstraße 79 errichtet.
Der Friedhof in der Max-Liebermann-Straße wurde im Dezember 1895 aufgelassen. Die Gräber des Friedhofes im Gutspark wurden zum neuen Friedhof überführt. Die erste Leichenhalle war eine einfache Holzhalle von 42 m². Sie ging am 19. November 1900 in Nutzung.
Von 1908 bis 1918 hatte Eichwalde ein Gaswerk auf dem südlichen Teil des Gewerbegebietes Friedenstraße - A.-Bebel-Allee - Am Graben. Es wurde aus Rentabilitätsgründen aufgegeben und Stadtgas aus Berlin bezogen. Ab 1900 wurde eine Straßenbeleuchtung mit Petroleum betrieben. 1908 erfolgte ihre Umstellung auf Stadtgas. Das Wasserwerk mit Wasserturm in der Schmöckwitzer Straße 76/77 ging 1912 in Betrieb.
Die Post führte von 1896 bis 1899 eine Agentur und ab 1899 ein Postamt in Eichwalde. Die Telefonverbindung besteht seit 1897. Dank des Engagements des Grundbesitzer-Vereins gehört Eichwalde von Anfang an zum Berliner Ortsnetz.
Die evangelische Kirchengemeinde besteht seit 1896 und die katholische Kirchengemeinde seit 1903. In den ersten Jahren führten sie ihren Gottesdienst im ehemaligen herrschaftlichen Wohnhaus auf dem Romanus-Platz durch. Die evangelische Kirche errichtete ihre Kirche in spätgotischem Stil als märkischer Backsteinbau auf dem Händel-Platz und weihte sie am 15. Dezember 1908 ein. Die katholische Kirche wurde in romanisch-märkischem Stil aus Ziegeln und Bruchsandsteine auf dem Romanus-Platz erbaut. Ihre Einweihung war am 10. August 1913.
Typische Bauten dieser Zeit sind Landhäuser mit Fachwerk, wie in der Fontaneallee, G.-Hauptmann-Allee und Waldstraße. Häufig sind sie als Zeichen der Repräsentation mit Türmchen geschmückt. An Gesellschaftsbauten findet man Pfeiler mit Zierköpfen ( Altes Feuerwehrdepot, Schule, Wasserwerk). Handwerks- und Gewerbebetriebe sind im hinteren Teil der Grundstücke angesiedelt. Mit der Verlagerung des Bahnhofes 1898 in seine jetzige Lage entstanden im Bahnhofsbereich größere Bauten und bildete sich die Bahnhofstraße als Geschäftsstraße heraus.
In den ersten 20 Jahren schuf sich die Gemeinde Eichwalde damit eine leistungsfähige Infrastruktur.
1912/1913 wurde der Architekt Bruno Taut mit der Überarbeitung des 1899 bestätigten Bebauungsplan beauftragt. Sein Entwurf ging von einer repräsentativen Gestaltung des Bereiches Bahnhofstraße/Schmöckwitzer Straße - Grünauer Straße als gesellschaftliches Zentrum aus. Der Geschäftssinn der Eichwalder Gemeindeväter verhinderte leider die Realisierung der Vorschläge Bruno Tauts.
Eichwalde hatte 1918 bereits 2 450 Einwohner. Die realisierte Bebauung konzentrierte sich auf den westlichen und nördlichen Teil der Gemeinde sowie den bahnhofsnahen Bereich in der Bahnhofstraße.
Nach dem Ersten Weltkrieg begannen Auseinandersetzungen mit der Immobilienfirma "Neue Bau- und Betriebsgesellschaft" um die Gestaltung des östlichen Gemeindegebietes. Ein Gemeindeplan der Immobilienfirma von 1920 läßt bereits die Richtung der weiteren Bebauung und das endgültige Bild Eichwaldes erkennen. Sie warb mit folgenden Worten: Landhauskolonie Eichwalde, Wald- und Gartenparzellen, reguliert und unreguliert
Ab 1923 wurden in Eichwalde kunsthistorisch bemerkenswerte Bauten nach Plänen von Bruno Taut in der Waldstraße 129 bis 145 errichtet.
Durch die rege Bautätigkeit erreichte Eichwalde bis 1939 eine Einwohnerzahl von 6318 Personen. Die bereits 1902 gegründete Genossenschaftsbank und ab 1935 die Königs Wusterhausener Bank förderten die Bautätigkeit.
Die Infrastruktur wurde bis 1939 weiter ergänzt:
Die Schule in der Bahnhofstraße wurde 1910 und 1927 erweitert. Sie erhielt 1924 eine Turnhalle. Die wachsende Schülerzahl - 1937 bereits 270 Schüler - erforderte 1937/1938 die Planung eines Grundschulneubaus. Der Standort war an der nördlichen Bahnhofstraße zwischen Uhlandallee und B.-H.-Bürgel-Allee vorgesehen. Der Neubau wurde kriegsbedingt nicht mehr realisiert.
In diesen Jahren wurden die vernachlässigten öffentlichen Plätze hergerichtet und zu Schmuckanlagen gestaltet. Dazu arbeiteten zuletzt 1938 bei der Gemeindeverwaltung 18 Gemeindearbeiter.
Die provisorische Friedhofshalle wurde 1935 abgerissen und durch eine neue Feierhalle ersetzt.
Das Rathaus wurde 1939 erweitert. Es waren ein Jugendheim (Beethovenstraße 34) und eine Kindertagesstätte mit 25 Plätzen (B.-H.-Bürgel-Allee 2) vorhanden.
Bernhard Michel eröffnete 1937 in der Puschkinallee 10 eine Kurbadeanstalt.
Die Neuapostolische Kirche bildete 1932 eine Kirchengemeinde in Eichwalde.
Aus Unterlagen des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt und der Reichsbahn-Baudirektion Berlin von 1939 bis 1941 geht hervor, daß die Planung für die "Neugestaltung der Reichshauptstadt" auch Eichwalde berührte.
Die Waldstraße sollte in nördlicher Richtung erweitert werden und zu einer 60 m breiten Ringstraße ausgebaut werden. Die Bauflucht längs des Zeuthener Sees sollte ab Ufer 40 m rückwärts verlegt werden.
Begonnen wurde damals der 4-gleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke Berlin-Grünau - Königs Wusterhausen. Zeitzeugen erklären, daß ab Grünau bis vor Eichwalde bereits ein drittes und teilweise schon ein viertes Gleis verlegt waren, die nicht mehr in Betrieb gingen. 1945 wurden diese Gleise bis auf ein Gleis als Reparation demontiert.
Ein besonderes Problem Eichwaldes sind infolge des hohen Grundwasserstandes die Straßenentwässerung und Kanalisation. Ein Kanalisationsbau mit einem Aufwand von 900.000 RM wurde 1910 geplant. Aus finanziellen Gründen nahm man davon Abstand. Danach faßte die Gemeinde 1911/1913 ein Kanalbauprojekt ins Auge. Der Kanal sollte den Bahnhof mit dem Zeuthener See verbinden. Er sollte für Ruder- und Motorboote, kleine Segeljachten sowie kleine Lastkähne befahrbar sein. Damit versprach man sich, die häufigen Überschwemmungen im Ort zu beseitigen. Das konnte aber erst ab 1934 durch den Ausbau des Selchower Flutgrabens und seiner Nebengräben, in Eichwalde des Plumpengrabens, und ihre ständige Reinigung erreicht werden.
Die Ableitung der Regenwässer erfolgt über Oberflächenversickerung, ein System von Sickerschächten, Einleitung in den Plumpengraben und Zeuthener See sowie in Zisternen. Der Umfang der Sickerschächte wurde 1935 erweitert.
Langwierig zeigte sich auch die weitere Befestigung der Straßen. Nach Unterlagen der Siedler-Gemeinschaft lagen 1928 nur 50% der Grundstücke an befestigten Straßen. Im gleichen Jahr wurde eine Pflasterkasse gegründet. Auf ihrer Grundlage wurden bis 1940 viele Straßen befestigt. 1997 hatte Eichwalde 34,4 km Straßen mit
         12,5 km Kopfsteinpflaster
         9,0 km Kleinpflaster
         2,5 km Zementbeton
         1,8 km bituminöser Deckschicht
         8,6 km noch ohne Befestigung auf.
Die für Eichwalde typische Bebauungsstruktur bildete sich bis 1939 heraus. Sie wird durch zwei Drittel Ein- und Zweifamilienhäuser und einem Drittel Drei- und Mehrfamilienhäuser geprägt.
Der 2. Weltkrieg brachte die Bebauung der Restflächen zum Erliegen.
Schäden durch Kriegseinwirkungen entstanden auch in Eichwalde. Der Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Eichwalde weist für den 24. Dezember 1943, 03,00 Uhr als Schicksalsstunde Eichwaldes 30 Bombenabwürfe mit Brand- und Sprengbomben über dem Ort aus. Die erschütternste Erinnerung ist die Zerstörung des Wohnhauses in der Tautsiedlung, Waldstraße 133, der 29 Personen zum Opfer fielen. Zu ihrem Gedenken wurde auf dem Eichwalder Friedhof in der verlängerten Hauptallee ein Ehrenmal errichtet.

Am 23. April 1945 wurden in Eichwalde weiße Fahnen gehißt und der Ort den Truppen der Roten Armee kampflos  übergeben.
Eichwalde hatte 1939 noch 6318 Einwohner. Bis Oktober 1946 sank die Einwohnerzahl kriegsbedingt und wegen Abwanderungen auf 5776 . Durch den Zugang von 1162 Umsiedlern stieg die Bevölkerung bis 1948 auf 6524 Einwohner.
Die Nachkriegsentwicklung begann in Eichwalde mit der Beseitigung von Kriegsschäden, der Unterbringung von Umsiedlern im vorhandenen Wohnungsbestand, der Sicherung der Grundversorgung der Bevölkerung und Reparationsleist-ungen, aber auch der Unterstützung der Notmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Hochwasser im Oderbruch. So war von 1945 bis 1947 die Versorgung mit Stadtgas unterbrochen. Zur stabilen Betreuung Schwerkranker wurde 1945 gemeinsam mit Schmöckwitz-Siedlung im Erlengrund ein behelfsmäßiges Krankenhaus eingerichtet.
Im Jahr 1949 folgte die Einrichtung eines Feierabendheimes in der Beethovenstraße 25. Es bestand bis 1982. Im Heim wurden 42 alte Bürger betreut. Die Bewohner wurden nach Wildau in ein neu errichtetes Feierabend- und Pflegeheim verlegt.
Bereits 1948 hatte die Gemeinde 75 Kindergartenplätze in der Beethovenstraße 25.
Die Evangelisch-Methodistische Kirche (Evangelische Gemeinschaft) nahm 1948 ihren Gottesdienst in der Gemeinde auf. Ihre Kirche weihte sie am 19. Februar 1950 in der Schulzendorfer Straße 30 ein.
In den Folgejahren prägte auch in Eichwalde die für die DDR typische Verteilung der finanziellen und materiellen Fonds die Ortsentwicklung.
Die technische Infrastruktur wurde in den Kommunen vernachlässigt. Im Straßenzustand, in der Leistungsfähigkeit der Versorgung mit Gas, Wasser, Strom und Telefon gab es erhebliche Rückstände. Große Anstrengungen wurden unternommen, die Umstellung der Straßenbeleuchtung von Stadtgas auf Elektrizität von 1964 bis 1990 schrittweise zu realisieren. Restarbeiten wurden bis 1993 erfüllt.
Beim Bau einer Kanalisation gab es 1964 einen zweiten Anlauf. Im Projekt wurde ein Aufwand von 45 Millionen MDN ermittelt. Wegen fehlender Fonds wurde das Vorhaben wiederum zeitlich verschoben.
Der Wohnungsbau erfolgte nicht in ausreichendem Maße, so daß sich bis 1989 400 Wohnungssuchende, dar. 250 dringende Fälle aufstauten. Der Eigenheimbau konnte durch die Schwäche des Handwerks, besonders im Bauwesen, und der unzureichenden Bereitstellung von Baumaterialien nur in geringem Umfang die Situation entlasten. Im Eigenheimbau entstanden ca. 100 Objekte. Die wichtigsten stehen in der Waldstraße Ecke Uhlandallee und in der nördlichen Bahnhofstraße zwischen B.-H.-Bürgel-Allee und Uhlandallee.
Die Eisenbahnstrecke erhielt 1949 wieder das zweite Gleis. Gleichzeitig begannen vorbereitende Baumaßnahmen für den elektrisch betriebenen S-Bahnbetrieb. Am 30. April 1951 wurde der elektrische S-Bahnbetrieb über Berlin-Grünau hinaus bis Königs Wusterhausen aufgenommen. Damit ging ein seit 1925 gehegter Wunsch der Bevölkerung in Erfüllung. Bis 1987 erfolgte der 4-gleisige Ausbau der Strecke bei Trennung des S-Bahn- und Fernverkehrs und Einführung des elektrischen Zugbetriebes auf den Fernbahngleisen.
Der Bau des Sportplatzes wurde dank umfangreicher Leistungen der Bevölkerung 1951 fertiggestellt. Am 14./15. Juli 1951 wurde das "Stadion des Friedens" mit einem Sportfest eingeweiht. Die Arbeiten wurden auf das Nötigste begrenzt und auf weitere Wünsche, wie den Bau eines Klubhauses verzichtet.
Das Angebot an Kindergartenplätzen deckte mit 258 Plätzen in vier Objekten die Wünsche der Eltern. Die Kindergärten befanden sich in der Uhlandallee 19, der Stubenrauchstraße 17 und 75/76 und der K.-Kollwitz-Straße (Sportplatz). Für Kleinkinder wurde in der Stubenrauchstraße 75/76 eine Kinderkrippe mit 18 Fachkräften geschaffen.
Der Allgemeinbildenden Oberschule (1. bis 10. Klasse) standen zusätzlich zwei Objekte als Hort (Uhlandallee 30) und für den Werkunterricht (Stubenrauchstraße 8) zur Verfügung. Für Eichwalde und die umliegenden Gemeinden wurde im Ort eine Außenstelle der Sonderschule Königs Wusterhausen für 40 Schüler in der A.-Bebel-Allee 32 eingerichtet.
Die gesundheitliche Betreuung wurde von zwei Staatlichen Arztpraxen und zwei Staatlichen Zahnarztpraxen in der Schmöckwitzer Straße 1a sowie einer weiteren Staatlichen Zahnarztpraxis in der K.-Kollwitz-Straße 3, einer Praxis für Physiotherapie (Puschkinallee 10) und einer Gemeindeschwesternstation (Herderstraße 28) wahrgenommen.
Für die Betreuung der Senioren wurde bereits 1962 ein eigener Klub in der W.-Rathenau-Straße 16 eingerichtet. Er betrieb gleichzeitig eine kostenlose Hauswirtschaftspflege, die bis zu 105 alte, pflegebedürftige Bürger betreute. Träger des Klubs war die Volkssolidarität.
Der größte Betrieb in Eichwalde war "VEB Innenbaukunst" mit ca. 170 Beschäftigten. Das Produktionsprogramm war vielseitig und zeugte von der fachlichen Flexibilität der Beschäftigten. Es umfaßte hochwertige Innenausbauten für Büros, Hotels, Restaurants, Binnen-Passagierschiffen sowie Restaurationsarbeiten in Kirchen u. ä. Die Erzeugnisse waren international anerkannt.
Die Entwicklung Eichwaldes seit 1990 knüpft an den erreichten Stand an und ist auf die weitere Ausgestaltung der Gemeinde gerichtet.
Das Gasnetz wurde durch die Energieversorgung-Weser-Ems (EWE) bis Juni 1993 erneuert und von Stadt- auf Erdgas umgestellt. Die EWE verlegte in Eichwalde ca. 45,5 km Ortsleitung mit einem Aufwand von 2,7 Millionen DM.
Die Telekom erhöhte im Bereich der Vermittlungsstelle Schmöckwitz (Eichwalde gehört zu dieser Stelle) die Kapazität, so daß die "Warteliste Telefonanschluß" mit ca. 1700 Aufträgen bis zum Dezember 1993 voll abgebaut wurde. Der Investitionsaufwand betrug ca. 10 Millionen DM.
Der dritte Anlauf bei dem Bau einer Kanalisation erfolgte im März 1994. Der erste Abschnitt wurde, aus Zeuthen kommend, bis März 1995 in der Wusterhausener Straße-Grünauer Straße und in der Bahnhofstraße zwischen Bahnhof und Schiller-Platz verlegt. 1996/1997 wurden weitere Abschnitte in der nördlichen Grünauer Straße, der Stubenrauchstraße, der Waldstraße und der Querverbindungen sowie der Schmöckwitzer Straße gebaut. Mit Stand April 1997 waren 4 km Kanalisation (ohne Hausanschlüsse) verlegt. Der zu erwartende Aufwand für die Erschließung der Gemeinde wurde 1993 mit 32 Millionen DM eingeschätzt. Der Abschluß ist auf das Jahr 2002 terminiert.
Die Freiwillige Feuerwehr erhielt zum 1. Mai 1994 ihr lang erforderliches neue Depot in der Goethestraße. Die Alte Feuerwache in der Bahnhofstraße wurde unter Wahrung des äußeren baulichen Bildes mit einem Aufwand von ca. 1,2 Millionen DM modernisiert und am 20. Oktober 1996 der Bevölkerung als kulturelle Einrichtung übergeben. Die Schule in der Bahnhofstraße wurde 1991 zu einem Gymnasium umgewandelt und ist von 1994 bis 1997 bei laufendem Schulbetrieb für 7,7 Millionen DM umgebaut und modernisiert worden. Die Übergabe erfolgte am 15. August 1997.
Die Grundschule zog in die ehemalige Kinderkrippe in der Stubenrauchstraße 75/76. Da diese baupolizeilich gesperrt wurde, erfolgte ein Neubau mit einem Aufwand von ca. 7 Millionen DM auf dem gleichen Standort. Die neue Grundschule wurde im Februar 1995 feierlich eröffnet.
Der ehemalige Schulhort in der Uhlandallee 30 wurde 1994 einem privaten Gymnasium zur Nutzung übergeben.
Die Kinderbetreuung erfolgt mit 280 Plätzen in den Objekten Uhlandalle 19 und Stubenrauchstraße 17.
Der Sportplatz mußte wegen seines schlechten Zustandes erneuert und neu gestaltet werden. Er wurde am 25. August 1995 der Jugend zu Nutzung übergeben. Die offizielle Übergabe an die Bevölkerung erfolgte am 1. Mai 1996. Dabei wurde der Sportplatz in "Stadion Eichenpark" umbenannt. Der ehemalige Kindergarten wurde bis Dezember 1997 zu Umkleide- und Waschanlagen umgebaut. Leider war es bisher nicht möglich, ergänzende sportliche Anlagen, wie Kegel- oder Bowlingbahn, Fitnisräume und Sauna am Standort des Sportplatzes zu errichten.
1990 änderte sich der Status der Volkssolidarität zu einem eingetragenen Verein. Die Sozialstation und der Klub der Volkssolidarität wurden zusammengefaßt. Die Sozialstation betreut 150 Bürger. 1997 mußte sie das Objekt in der W.-Rathenau-Straße räumen. Gegenwärtig ist die Sozialstation in Schulzendorf untergebracht. Der Seniorenklub ist nicht mehr wirksam.
In der Seniorenbetreuung wirkt neben der Volkssolidarität seit April 1994 die Johanniter-Unfallhilfe mit Sitz in der Schmöckwitzer Straße 25/26.
Die medizinische Betreuung ist mit zwei Allgemeinpraktischen Ärzten - und drei Zahnarztpraxen sowie zwei Fachärzten und einer physiotherapeutischen Praxis gesichert.
Bis Ende 1991 wurde der Betrieb "Innenbaukunst" als G.m.b.H. weitergeführt. 1992 verkaufte die Treuhand den Betrieb für 5,5 Millionen DM an den Tischlermeister Eugen Kretschmann aus Berlin-Mahlsdorf. Der Presse ist zu entnehmen, daß er kein eigenes Kapital für den Kauf besaß, sondern anhand einer Nutzenskonzeption das Vertrauen der Treuhand und der Banken erhielt. Infolge Fehler im Management ging der Betrieb 1994 in Konkurs. Das Betriebsobjekt ist für 10,5 Millionen DM in der Zwangsversteigerung von der kreditgebenden Löbbeke-Bank 1996 und 1997 bisher ohne Ergebnis zum Verkauf angeboten worden. Der Eichwalder Teil des Betriebsgeländes wurde am 03. Dezember 1997 für 1,5 Millionen DM an die Firma Lidl verkauft.
Die öffentlichen Plätze und der Eichenpark wurden neu gestaltet. Dabei wurde weitgehend das historische Bild berücksichtigt. Der Stolz von Eichwalde ist der Bestand von über 6000 Straßenbäumen. Er prägt wesentlich das Flair des Ortes.
In der Gemeinde sind seit 1992 alte Bauten aus den ersten Jahrzehnten Eichwaldes einfühlsam saniert und modernisiert worden. Die Gestaltungssatzung der Bahnhofstraße schafft die Voraussetzungen, daß die Eichwalder "Hauptstraße" mit dem Gymnasium und der Alten Feuerwache ein echtes Zentrum Eichwaldes wird.
Seit 1992 besteht eine rege Bautätigkeit. Es sind interessante Lückenbauten entstanden. Leider sind die Grundstücke auch so verwertet worden, daß die Neubauten nicht in die vorhandene Bebauung passen. Es gab Eingriffe in die Umgebung verbunden mit unnötiger Fällung von altem Baumbestand und der Gefahr der Grundwasserabsenkung. Im Zentrum und zentrumsnahen Bereich hatten die Bauten teilweise Baugruben bis 4,80 m Tiefe (bei einem durchschnittlichen Grundwasserstand von 1,50 m bis 2,00 m). Das Wasser wurde monatelang in den Plumpengraben abgeleitet. Damit wurde der Graben restlos überfordert. Seine normale Aufnahmefähigkeit sank von 350 m³/Std auf 150 m³/Std, so daß er seine Funktion zur Regulierung der Oberflächenentwässerung nicht mehr erfüllen konnte. Bis Dezember 1997 wurde der Plumpengraben in Eichwalde auf voller Länge ausgebaut und die Durchlässe erneuert.
Auf dem Schulhof des Gymnasiums konnte am 17.11.1998 das Mehrzweckgebäude der Nutzung übergeben werden.
Bis 1945 hatte Eichwalde ein flächendeckendes Handelsnetz und ein leistungsfähiges Netz von Handwerksbetrieben. Das flächendeckende Handelsnetz bestand im wesentlichen weiter bis 1990. In den Folgejahren wurde es von den Großmärkten und der steigende Mobilität der Bevölkerung verdrängt. Ab 1997 wurden in Neubauten starke Versorgungseinrichtungen in Eichwalde eröffneten: in der Schmöckwitzer Straße. 26 am 13.05.1997 ein Plus-Markt, in der Friedenstraße/ August-Bebel-Allee am 03. Dezember 1997 ein Lidl-Markt und in der Bahnhofstraße 81 am 29.12.1998 ein Reichelt-Markt. Mit dem Aldi-Markt in Schulzendorf stellen sie ein Gegengewicht zu den Großmärkten dar. Bei anderen Leistungen ist das örtliche Angebot rückläufig. So stellten das Elektrogeschäft am Rathaus, der Haushaltswarenverkauf in der Bahnhofstraße/ Uhlandallee und der Verkauf von Kinderartikel in der Bahnhofstraße 1999 wegen ungenügendem Umsatz ihre Geschäftstätigkeit ein.
Die Versorgung mit Handwerkerleistungen wies von 1945 bis 1990 große Lücken auf und deckte den Bedarf der Bevölkerung ungenügend. In der Gegenwart besteht wieder ein leistungsfähiges Netz in Eichwalde und dem Umland.
Das Angebot an Gaststätten unterlag ebenfalls der Konzentration. Bestanden 1931 noch 15 Gaststätten verteilt über die Gemeinde, laden heute 7 Gaststätten mit unterschiedlichem Angebot Besucher ein, davon befinden sich 5 im Zentrumsbereich - Bahnhofstraße/Grünauer Straße.
Im Juni 1998 wurde die Modernisierung des Rathauses begonnen. Am 06.02.1999 wurde der Fassadenschmuck am Rathaus - eine Abbildung eines Eichenbaumes - der Öffentlichkeit übergeben. Die Eiche konnte mit Hilfe von Spenden der Bürger gestaltet werden. Zur Übergabe kamen bereits 17.610 DM zusammen. Sie werden für gemeinnützige Zwecke verwendet.
Die Gemeindevertretung verabschiedete im Juni 1998 einen  Rahmenplan für die Ortsgestaltung und die bauliche Entwicklung der Gemeinde Eichwalde". Damit sollen die Ungereimtheiten bei der Bebauung der unbebauten Grundstücke bereits in der Planungsphase verhindert werden.
Vor 100 Jahren, in der Nacht vom 30.06. zum 01.07.1898 wurde der neue Bahnhof Eichwalde (vormals Eichwalde-Schmöckwitz) in der Bahnhofstraße eröffnet. Zum Rosenfest wurde dazu eine Ausstellung gezeigt.
Durch die rege Bautätigkeit der letzten Jahre wurde neuer Wohnraum geschaffen, der ein Anwachsen der Bevölkerung auf 5 611 Einwohner (Stand August 1999) ermöglichte.
Dieser Text ist schon über 20 Jahre alt, die Erforschung der Heimatgeschichte ging aber weiter, es werden jedes Jahr Heimathefte herausgebracht, die über den Heimatverein erworben werden können. https://www.heimatverein-eichwalde.de/shop/

Heft 12 von 2018 widmet sich dem 125. Jubiläum von Eichwalde, Heft 13 von 2019 berichtet über 100 Jahre Chorgeschichte, Heft 14 von 2019 berichtet über 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eichwalde, die Reihe wird fortgesetzt.